29. Juni 2021: Gescheitert oder gelernt?

Was haben Sie in letzter Zeit Neues probiert?
Ist es gelungen?
Wenn ja: Gratulation!
Wenn nein: Gratulation! – Denn Sie haben sicher viel gelernt unterwegs!

Ich hatte vorigen Sommer die Idee mich neu zu erfinden. Genau: nicht irgendetwas Neues in die Welt bringen, sondern ein Relaunch meiner selbst mit meinem beruflichen Profil war das Ziel. Nach dem ersten Corona-Lockdown und im 7. Jahr meiner Selbständigkeit fühlte ich mich gerufen, zu neuen Ufern aufzubrechen. Pionierin war ich immer gern.

Mein Motto: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi

Wo ich angekommen bin?
Online-Workshops zu Resilienz, Yoga auf Youtube, Outdoor-Yoga, viel gesammeltes Material zu Trends und Zukunftsarbeit und eine Reduktion in Vielem (Kleinunternehmerregelung, mehr Fokus auf Gesundheitsthemen, Weglassen von oberflächlichen Netzwerktreffen). Ehrlich gesagt, bin ich nicht ganz zufrieden. Mir ist das alles zu wenig kreativ und innovativ und ich fühle mich immer irgendwie getrieben – nicht wissend wohin. Meine Mission scheint gescheitert.

Fünf Tage in den Bergen haben mich jedoch erinnert und gelehrt:

• Klassische Karriereplanung ist nicht mehr mein Ding. Berufliche Erfüllung ist für mich ein Weg nach innen, nicht nach oben. – Siehe Blogeintrag: 14. April 2017: Lebensqualität trotz Leistungsdruck – Tipps für eine Karriere ohne Reue

• Das Leben fragt mich und ich antworte. Das ist aktuell genug Herausforderung und täglich eine Freude, wenn Kunden für Impulse und Tipps zu Gesundheit und Genuss dankbar sind oder TeilnehmerInnen nach Yoga-Workshops leichter und entspannter in den Alltag gehen.

• Ich will Gesundheit und Genuss in meinem Tun und Sein so verbinden, dass es mir und allen um mich gut geht. Dafür gebe ich gerne meine Erfahrungen und forsche weiter, was Menschen brauchen, um glücklich zu leben.

• Die Stille der Natur ist für mich der Raum für Reinigung und Heilung. Der Austausch mit inspirierenden Menschen ist für mich Gelegenheit für gemeinsames Lachen und Weinen sowie das Teilen von Ideen und Emotionen für gemeinsame Entwicklung..

Plus: Ein Geschenk von jemanden, der auch grad viel Neues ausprobiert und mich mit seinem Gedicht-Fundstück sehr berührt hat.

Ich bin der Welt abhanden gekommen von Friedrich Rückert

Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!

Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.

Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh‘ in einem stillen Gebiet!
Ich leb‘ allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!

 

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