2. Oktober 2018: Office-Yoga – Mini-Auszeit im Büro

Jede Arbeitsstunde ist auch Lebenszeit! Und es braucht oft nur kleine Änderungen unserer Alltagsroutinen, um uns auch am Arbeitsplatz lebendig und erfüllt zu spüren.

Hunde und Katzen erinnern uns durch Ihr Strecken und Räkeln, wie natürlich es ist, sich zwischendurch aus der Normhaltung zu bringen. Ein nach unten schauender Hund mit den Händen auf der Tischplatte hilft mir im Büro z.B. meinen Nacken und Rücken regelmäßig zu entlasten und mal tief durchzuatmen.

Ich habe mich sehr gefreut, als ich hörte, dass beim heurigen Weltwirtschaftsgipfel in Davos eine indische Delegation mit Yoga-Lehrern kam und die Wirtschafts- und Politik-Granden Yoga praktizierten. Die Yoga-Praxis  raus aus den Studios zu holen und rein in den Alltag, finde ich wichtig und unterstützenswert.

Bei meinen Office-Yoga-Einheiten lege ich den Fokus auf folgende körperliche und energetische  Aspekte:

  1. Atem und Achtsamkeit: Je bewusster wir atmen, in jedem Moment, auch in konzentrierten Arbeitssituationen, desto besser sind wir geschützt vor Entfremdung von uns und allem sowie vor Burnout. Die regelmäßige Lenkung der Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt mit allen Sinnen bewahrt uns vor dem Verlust an Sinnlichkeit und Sinn im Leben.
  2. Rücken und Schultern: „Sitzen ist das neue Rauchen!“ lautet ein Slogan in der Gesundheitsförderung. Rücken- und Schulterleiden vorbeugen braucht regelmäßige Haltungskorrekturen und eine Kräftigung der entsprechenden Muskeln. Die relativ rasche Erleichterung und die unkomplizierte Integration von gezielten Übungen lassen meine Yoga-KursteilnehmerInnen dranbleiben und Freude finden am Schulterkreisen vor dem Laptop oder sanften Twists am Stuhl.
  3. Füße und Beine (Venen): Fehlbelastungen und Unterauslastung der Füße und Beine haben oft unangenehme Folgen wie Hallux valgus, Knie- und Hüftschmerzen etc. Kleine Übungen wie z.B. Utkatasana (die kraftvolle Haltung) oder Vrksasana (Baum-Haltung mit oder ohne erhobenen Armen) in kurzen Pausen helfen, auch bei sitzenden Berufen seine Standfestigkeit nicht zu verlieren.
  4. Bauch und Becken: Rückenschmerzen rühren oft auch von fehlender Bauchmuskulatur und Beckenfehlstellung. Die Yoga-Übungen am Stuhl – exakt angeleitet – bewirken, dass die Bauchdecke überhaupt wahrgenommen und in ihren Potenzialen erkannt wird. Aufwärmen kann auch sitzend in Office-Yoga-Stunden mit Katzenbuckel beim Ausatmen und Pferderücken beim Einatmen praktiziert werden. Drehbewegungen oder Vorbeugen mit langem Rücken sind ebenso leichte und effektive Übungen für zwischendurch.
  5. Mini-Entspannungs-Formate: Jedes Innehalten kann zu einem Mediationselement werden, indem wir mit uns selbst einchecken – vom Scheitel bis zur Sohle – und das mit wohltuendem, tiefem Aus- und Einatmen. Progressive Muskelentspannung nutze ich genauso wie Visualisierungen.

Viele Kursteilnehmer lieben kleine Impulse für die Woche, die sich entweder auf körperliche, mentale oder soziale Aspekte beziehen. Manchmal gibt es „Hausübungen“ z.B. zur Kräftigung der Bauchmuskeln oder zum regelmäßigen Loslassen der Schultern. Die Einladungen  lauten dann:

Morgens, mittags, abends, jede Zeit ist eine gute Zeit für eine Yoga-Auszeit!

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