16. April 2024: Einladung zum Sein mit Waldbaden

Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe kannte Waldbaden nicht, aber er konnte im Wad baden und es wunderbar beschreiben:

„Ich ging im Walde so für mich hin,
und nichts zu suchen, das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich ein Blümchen steh’n,
wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön.

Ich wollt‘ es brechen, da sagt‘ es fein:
Soll ich zum Welken gebrochen sein?

…“

Nichts wollen, genau schauen und mit allen Sinnen wahrnehmen, in Kontakt gehen mit den Pflanzen und Tieren im Wald und sich ohne Ziel und Zeitdruck verlieren in dem Grün, das ist Waldbaden. Die vielen positiven Wirkungen auf Lungengesundheit, Schlafqualität, Immunsystem, Stressregulation und vieles mehr sind inzwischen gut beforscht und in Japan ist Waldbaden eine vom Gesundheitsministerium geförderte Therapieform zur Prävention und Behandlung von stressbedingten Krankheiten.

Ich liebe die Stille im Wald – wenn nicht gerade eine Motorsäge heult. Mir tut das Herumstreunen zwischen den Bäumen gut und das Rasten unter den Bäumen. In vielen meiner Yoga-Auszeiten lade ich die TeilnehmerInnen ein zum Waldbaden, obwohl ich keine zertifizierte Waldbademeisterin bin. Ja, das gibt es inzwischen!;-) Gar nicht so leicht, seine Pulsuhr zu ignorieren und die Langsamkeit zu genießen, die für ein Wahrnehmen mit allen Sinnen wichtig ist.

Hier sind ein paar Waldbaden-Impulse, die aus der üblichen Begegnung mit dem Wald in ein neues Miteinander bringen können!

„Wenn man in einen Wald eintritt, so ist es, als trete man in das Innere einer Seele.” Paul Claudel – franz. Schriftsteller

WICHTIG zum Start :

ES KANN LOS GEHEN

  1. Komm zuerst mit deiner Aufmerksamkeit in die Füße – deine Wurzeln! Spüre den Boden – die Erdung!
    Bewege dich langsam und achtsam – ohne Ziel! Lass Dich treiben und vom Wald umarmen!.
  2. Verbinde dich mit deiner Atmung! Sie ist der Schlüssel zur Präsenz.
  3. Folge deinen körperlichen Impulsen! Vertraue der Intelligenz deines Körpers. Alles darf, nichts muss. Weniger ist mehr!
  4. Lass dich auf deine Wahrnehmung ein – der Wald spricht alle Sinne an!:
    Ohren: Lausche in die Stille!
    Tastsinn: Berühre Rinden, Pflanzen, Zapfen, Moos, … !
    Nase: Riech an frischem Harz, an zerriebenen Blättern, …
    Koste auch gern Dir bekannte Kräuter wie Sauerklee, Baumknospen, …,
  5. Verweile bei einem Stein, einer Pflanze oder an einer Stelle, wo du dich wohlfühlst oder wo’s dich hinzieht. Nimm dir Zeit. Lausche, spüre und staune über die Fülle und Vollkommenheit um dich und in dir.
  6. Bedanke dich abschließend beim Wald – z.B. mit einem Lied, einem Mandala o.ä.

Hier ist die Anleitung Waldbaden von Margit Weingast 2024 auch als Download zum Ausdrucken!

Quellen:

Zur Übersicht