7. Dezember 2017: Der bittersüße Funke Ich – Biografie von Lou Andreas-Salomé

Wenn Sie noch ein Weihnachtsgeschenk für sich oder besondere Frauen im Bekanntenkreis suchen, dann ist dieses Buch mein Tipp: Die Biografie „Lou Andreas-Salomé. Der bittersüße Funke Ich“ von Kerstin Decker.

Das ist ein 350-Seiten-Werk, das erquicklich zu lesen ist und mit interessanten Perspektiven auf Frauenleben und Mann-Frau-Beziehungen aufwartet. Einer kunstvollen Patchworkdecke gleich breitet die Autorin das Leben der Lou Andreas-Salomé aus. Zahllose Originalzitate aus Briefen, Buchauszügen und Texten von Lou Andreas-Salomé sowie ihren Weggefährten Gillot, Nietzsche, Ree, Rilke, Pinele, Freud etc. hat die Philosophin und Kolumnistin der taz, Kerstin Decker zusammengefügt.

Mich faszinierte sowohl das sehr spezielle Frauenleben von Lou als auch die Rückblende in die Zeit um 1900. Sprachliche Ironie und viele inspirierende Gedanken zu Philosophie, Glaube und Zusammenleben von Mann und Frau machten die Lektüre zu einem Vergnügen. Zum Beispiel wird Nietzsche zitiert: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ (Seite 64) Oder auch Zarathustra: „… das Weib zur Erholung des Soldaten“. Letzteres wird von der Autorin deftig kommentiert: „Die Frau als Erholung? Von Lou von Salomé werden sich noch viele zu erholen haben. Sie wird zeitlebens wenig Begabung zeigen für das Rollenfach ihres Geschlechts.“ (Site 95)

bestellbar bei Morawa: Lou Andreas Salome. Der bittersüße Funke Ich

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