6. März 2019: Zu viel, zu schnell, zu voll? – Fasten!

Fasten und Detox sind die aktuellen Antworten auf die Zivilisationskrankheiten unserer Zeit, die vor allem aus zu viel, zu schnell, zu voll resultieren.

Von Ayurveda-Kur über Fasten nach Buchinger, Hildegard von Bingen, F.X. Mayr etc, bis zu Leberreinigung und Säure-Basen-Balancierung reicht das Angebot in den Magazinen, Ratgeberregalen und Seminarkatalogen. Jungbrunnen- und Schlank & Schön-Versprechen werden gekauft und heftig diskutiert, weil die Wirkungen oft unbefriedigend sind. Der Hype um Selbstkasteiung und Selbstoptimierung wird ebenso kritisiert, wie die Paradoxie, dass es wieder um mehr Konsumieren von Fasten-Produkten geht und das eigentliche Muster des Haben-wollens und Wer-sein-müssens nicht unterbrochen wird.

Essen reduzieren und Winterspeck abbauen ist eine Sache. Wichtig und sinnvoll, um den Darm nach deftigerer Winterkost zu entlasten und die Frühlingsglücksgefühle (unter anderem vom Serotonin ausgelöst, das im Darm produziert wird!) auskosten zu können.

Um aus dem Karussell von zu viel, zu schnell und zu voll auszusteigen könnten noch weitere Fastenformen nützlich sein:

Social Media und Internet-Fasten, das wohl dem Spielzeugfasten in manchen Kindergärten ab Aschermittwoch (d.h. nur leere Räume und minimal Material für Kreativaktivitäten) gleich käme, halt für Erwachsene, die ihr Mobiltelefon und ihr Tablet mal aus der Hand legen. Ohne die Zahlen der Medien-Nutzungsdauer zu wiederholen, verspreche ich einen Gewinn an Zeit und Raum für sich selbst und Erkenntnisse ganz anderer Art. Es könnte eine erste Übung der Selbstverteidigung gegen dauernde Ablenkung sein, sich maximal 1 Mal pro Tag maximal 15 Minuten im Internet zu bewegen (ausgenommen echter Arbeitsbedarf!) oder sogar eine Woche Facebook-Fasten zu testen.

Tempo-Fasten oder Entschleunigung resultieren fast automatisch aus dem digitalen Fasten. Ein Sonntag mal ohne Uhr und in eine Zeitlosigkeit eintauchen, damit der innere Rhythmus mal gehört wird, kann irritierend aber auch genussreich sein. Einen Weg mit weniger Speed und mehr Achtsamkeit zurückzulegen, wird neue Perspektiven eröffnen: den eigenen Atem wahrnehmen und wie er sich beim Stiegensteigen verändert, in der Umgebung Neues entdecken, Menschen sehen in ihrer Unterschiedlichkeit, …

Die vielen Fasten-Übungen führen auch immer nach innen. Da passt dann Schweigen wunderbar dazu. Das braucht gar nicht große Inszenierung („Ich schweige!“-Ankündigungen o.ä.), sondern kann ganz einfach mit einem Schweigen bei Geschwätz beginnen und als stiller Spaziergang zelebriert werden.

Nächste Gelegenheit sein Zuviel, Zuschnell, Zuvoll etc.an einem wunderbaren Platz abzuladen:
Frühlings-Package im TamanGa mit Detox-Yoga und Impulsen unter dem Motto „Frühling als Medizin“
Details: https://www.tamanga.at/

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